Kommentar Frau Eisenhut


Poetry Slam - Kommentar Frau Eisenhut


Wahlpflichtkurs Poetry-Slam – Jahrgang 9 und 10

 

Seit dem Schuljahr 2020/21 biete ich für den Jahrgang 9/10 im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts einen „Poetry Slam Kurs“ an. Die Klasse wollte sich in diesem WPU Kurs, der donnerstags von 14- 15.20 Uhr stattfindet, auf den Besuch des Poetry Slamers, Dalibor Markovic, vorbereiten. Leider steht der Besuch noch aus, aber die Gruppe ist toll zusammengewachsen und arbeitet mit Eifer auf den Besuch hin. Wir arbeiten ergänzend mit dem Werk „Slam Poetry- eigene Texte verfassen und performen“ vom Persen Schulverlag.

 

Zuerst haben wir uns ein Video angeschaut, was eigentlich ein Poetry Slamer ist und sind auf die Seiten von Julia Engelmann und Dalibor Markovic gestoßen. Woher kam der Poetry Slam? Dichterwettkämpfe, Poetry Slams dauern knapp 5 Minuten und finden in vielen Großstädten statt. 1986 fand er seinen Ursprung in Chicago, also erst in der USA, anschließend fand 1993 der erste Poetry Slam in Berlin statt. Wegbereiter war der Amerikaner Marc Smith.

 

Zuerst haben sich die Schüler mit sich selbst beschäftigt? Wer bin ich? Überschrift über ihre ersten Texte war:

Typisch ich! Wie kann ich mich der Gruppe vorstellen? Die Schüler hatten am Anfang der ersten Stunden etwas Hemmungen, sich zu öffnen und um keine Fehler zu machen. Daher liebe ich diesen Kurs, die SchülerInnen sollen frei in der Denkweise sein, sich inspirieren lassen und sich nach ihren Gefühlen und Gedanken ausdrücken ohne Angst vor Fehlern zu haben. Dabei kamen unglaublich tolle Texte der Schüler über sich selbst heraus. An der Stelle möchte ich betonen, dass hier Haupt- und Realschüler zusammensitzen und gerade diese Schüler eine unglaubliche Begeisterungsfähigkeit an den Tag gelegt haben.

 

Wir haben uns mit einem Text der sozialen Wirklichkeit beschäftigt. Er heißt „Feuer und Eis“ von Kersten Flenter und handelt von einem Jungen, der sein Leben/Alltag im Frankfurter Westend beschreibt. Die Texte werden gemeinsam von der Klasse gelesen und interpretiert. Dann sind sie am Zug und schreiben drauf los. Das Ergebnis sind die folgenden Texte.


Einige Schüler möchten anonym bleiben. Außerdem haben wir uns als Letztes mit dem Text „Es war umsonst. Denn es war Liebe“ auseinandergesetzt. Der Abschied von der Liebe, den fast alle schon mal erlebt haben. Dabei geht es nicht nur um die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern auch die Liebe zur Familie, Freunden, Tieren etc. Der Text, der uns diesmal inspiriert hat heißt „In einem kleinen Zimmer in Paris“ von Wolf Wondratschek, in dem eine Frau auf ihre Liebe wartet und sich nie getraut hat, es noch einmal zu versuchen, die Liebe in ihr Leben zu lassen.

Warten, bis das Leben dich vergisst

Jede Nacht, sie bleibt in mir

Auch wenn es Tag geworden ist.

 

Auch hier haben Schüler ihren Zugang zum Schreiben gefunden und ihr Gefühle zum Ausdruck gebracht. Mein Ziel als Deutschlehrerin ist es, dass Kinder ihre Gefühle beschreiben und zum Ausdruck bringen können und vor allem, eine Meinung zu einem Thema zu entwickeln und auch zu dieser zu stehen. Ich erlebe es leider immer mehr, dass keiner mehr eigene Gedanken zu einen Thema hat und möchte mit diesem Angebot die Schüler anstupsen, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln.

 

Denise Eisenhut – Kursleiterin

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