Neptun

Neptun
Abstand von der Sonne:
4 498 Millionen km
Im Maßstab des Planetenlehrpfades:
4 498 Meter
Das Sonnenlicht benötigt bis zu ihm:
4 Stunden 10 Minuten
Äquatordurchmesser:
49 528 km
Im Maßstab des Planetenlehrpfades:
5 cm
Umlaufzeit um die Sonne (Neptunjahr):
165 Erdenjahre
Rotationsdauer (Neptuntag):
16 Stunden
Bahngeschwindigkeit:
ca. 19 500 km/h
Anzahl der Monde (2018):
14 Monde
Durchschnittliche Temperatur:
-201°C
Wissenswertes zusammengefasst:
  • Neptun ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems!
  • Mit dem bloßen Auge ist der Eisriese nicht sichtbar!
  • Er hat 13 bestätigte und einen unbestätigten Mond!
  • Wegen der stark elliptischen Umlaufbahn des Zwergplaneten Pluto ist dieser manchmal näher an der Sonne als der Neptun!
  • Auf Neptun gibt es die größten Windgeschwindigkeiten unseres Sonnensystems!
Abbildung 1 zeigt den Neptun, aufgenommen im August 1989 von Voyager 2, der bisher einzigen Raumsonde, die einen nahen Vorbeiflug an dem Planeten zum Ziel hatte. Es entstand 4 Tage und 20 Stunden vor der größten Annäherung an den Neptun und wurde durch die grün- und orangefarbenen Filter aufgenommen, damit die Wolkenstrukturen besser zu erkennen sind.
Der Neptun ist der achte und äußerste Planet in unserem Sonnensystem und nach dem Jupiter, dem Saturn und dem Uranus der viertgrößte. Er wurde am 23. September 1846 entdeckt, nachdem der französische Mathematiker U. Le Verrier aus Berechnungen von Bahnunregelmäßigkeiten des bereits bekannten Planeten Uranus folgerte, dass es noch einen weiteren Planeten außerhalb der Bahn des Uranus geben müsse. Daraufhin bat er den Berliner Astronomen J. G. Galle, nach diesem Planeten zu suchen. Tatsächlich fand dieser ihn auch mit geringer Abweichung zur vorberechneten Stelle! Am 12. Juli 2011 war der Neptun wieder an dem Ort, an dem er sich bei seiner Entdeckung am 23. September 1846 befand.

Lange Zeit galt der Neptun als der äußerste Planet unseres Sonnensystems – bis zur Entdeckung des noch weiter entfernten Pluto im Jahr 1930. Als in den 1990er Jahren noch viele weitere Himmelskörper jenseits der Neptunbahn gefunden wurden, begann die Diskussion, ob der Pluto überhaupt als Planet bezeichnet werden dürfe. Im Jahr 2006 definierte die Internationale Astronomische Union (IAU) erstmals den Begriff „Planet“ und der Pluto verlor seinen Status und gehört nun zur Klasse der „Kleinplaneten“, ihm zu Ehren auch „Plutoiden“ genannt. Seit dieser Zeit gilt der Neptun wieder als der äußerste Planet unseres Sonnensystems.

Wegen seiner großen Entfernung zur Sonne ist der Neptun mit bloßem Auge nicht sichtbar. Die Sonne erscheint auf ihm 1000 Mal schwächer als auf der Erde. Umso erstaunlicher ist, dass es auf ihm gewaltige Stürme von bis zu 2 100 km/h gibt, die höchste jemals gemessene Windgeschwindigkeit in unserem Sonnensystem.
Abbildung 2 zeigt drei typische Wolkenphänomene in der Atmosphäre des Neptuns: In der Äquatorebene (Bildmitte) erkennt man den „Großen Dunklen Fleck“, begleitet von sich schnell verändernden hellen, weißen Wolken. Unterhalb davon ein weißes Wolkengebilde, das „Scooter“ getauft wurde, und links unterhalb davon der „Kleine Dunkle Fleck“, der einen hellen Kern hat. Die Wolkenphänomene bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Abbildung 3: (NASA)
Abbildung 3 zeigt die vier Gasplaneten im Größenvergleich (v.l., Abstände nicht maßstäblich) Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Gemeinsam mit den näher an der Sonne liegenden Planeten Jupiter, Saturn und Uranus gehört der Neptun zur Gruppe der Gasplaneten. Er hat damit, anders als die noch weiter innen liegenden Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars, keine feste Oberfläche. Wie die anderen Gasplaneten besitzt auch der Neptun ein Ringsystem, welches jedoch nicht so ausgeprägt ist wie das des Saturns.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist die relativ schnelle Rotation um die eigene Achse, wodurch er an den Polen abgeplattet ist. Seine Achse ist ähnlich geneigt wie die der Erde, daher gibt es auch auf dem Neptun Jahreszeiten, sie dauern im Gegensatz zur Erde aber mehr als 40 Jahre. Der Aufbau und das Magnetfeld des Neptuns sind mit denen des Uranus vergleichbar. Beide Planeten werden auch als „Eisriesen“ bezeichnet.
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