Merkur

Merkur
Abstand von der Sonne:
58 Millionen km
Im Maßstab des Planetenlehrpfades:
58 Meter
Das Sonnenlicht benötigt bis zu ihm:
3 Minuten 13 Sekunden
Äquatordurchmesser:
4 879 km
Im Maßstab des Planetenlehrpfades:
0,5 cm
Umlaufzeit um die Sonne (Merkurjahr):
88 Erdentage
Rotationsdauer (Merkurtag):
59 Erdentage
Bahngeschwindigkeit:
ca. 170 000 km/h
Anzahl der Monde (2018):
keine
Durchschnittliche Temperatur:
167°C
Wissenswertes zusammengefasst:
  • Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems, nur etwas größer als unser Mond!
  • Er ist der sonnennächste Planet und sieht aus wie unser Mond!
  • Die Atmosphäre des Gesteinsplaneten ist sehr dünn!
  • Auf dem Merkur dauert ein „Tag“ zwei Merkurjahre!
  • Bei ihm gibt es mit 600°C die größten Temperaturschwankungen!
In Abbildung 1, aufgenommen von der Raumsonde MESSENGER, erkennt man die Ähnlichkeit der von vielen Einschlagskratern übersäten Merkuroberfläche zu der unseres Mondes. Selbst kleinste Meteoriden oder Asteroiden können den Merkur ungehindert treffen, da sie in der extrem dünnen Atmosphäre nicht verglühen. Auf dem Merkur gibt es also keine Sternschnuppen.
 
Der kleinste und sonnennächste Planet unseres Sonnensystems ist der Merkur. Er ist sogar kleiner als die Monde Ganymed (Jupiter) und Titan (Saturn). Wegen seiner Nähe zur Sonne ist er von der Erde aus schwer zu beobachten. Mit bloßem Auge kann man ihn, wie auch die innerhalb der Erdumlaufbahn liegende Venus, nur am Morgen- oder Abendhimmel sehen.

Als einer der vier erdähnlichen (terrestrischen) Gesteinsplaneten hat der Merkur eine feste Oberfläche. Er umrundet die Sonne in 88 Erdentagen und hat damit die kürzeste Umlaufzeit aller Planeten. Der Merkur ist schon seit dem Altertum bekannt, und da er der schnellste Planet in unserem Sonnensystem ist, wurde er vermutlich auch nach dem römischen Götterboten „Mercurius“ benannt.
Eine Besonderheit des Merkurs ist, dass er sich während zwei Umläufen um die Sonne genau dreimal um die eigene Achse dreht. In der Umgangssprache verstehen wir unter einem „Tag“ die Zeitspanne zwischen zwei vergleichbaren Sonnenständen, beispielsweise von Sonnenaufgang zum nächsten Sonnenaufgang. Auf der Erde ist diese Zeitspanne fast identisch zur Rotation der Erde um ihre eigene Achse. Dies gilt auf dem Merkur nicht:

Angenommen, Sie erwachten als Bewohner des Merkurs morgens bei einem schönen Sonnenaufgang und warteten 59 Erdentage, bis sich der Planet einmal um seine eigene Achse gedreht hätte. Dann hätten Sie bereits zwei Drittel des Weges um die Sonne zurückgelegt, aber es wäre immer noch Tag. Während der zweiten Umdrehung um die eigene Achse würde es für Sie Nacht, und erst nach vollendeter dritter Umdrehung um die eigene Achse würden Sie den nächsten Sonnenaufgang erleben.

Auf dem Merkur würde es für einen Beobachter von einem bis zum nächsten Sonnenaufgang also zwei Merkurjahre dauern. Außerdem dauert ein Erdenjahr etwa viermal länger als ein Merkurjahr. Ein 40-jähriger Erdbewohner hätte auf dem Merkur dann bereits 160 mal Geburtstag gefeiert, jedoch nur 80 Sonnenaufgänge erlebt!

Von allen Planeten unseres Sonnensystems gibt es auf dem Merkur die größten Temperaturunterschiede. Da er fast keine Atmosphäre hat, die die Temperatur auf dem Planeten halten könnte, schwankt die Oberflächentemperatur von -170°C auf der Nachtseite und 430°C auf der Tagseite um immerhin 600°C!
Abbildung 2: (NASA/JHUAPL/Carnegie Institution of Washington)
Abbildung 2 zeigt den südlichen Horizont des Merkurs, aufgenommen von der Raumsonde MESSENGER am 20. Januar 2015. Die extrem dünne Atmosphäre, man spricht auch von einer oberflächengebundenen Exosphäre, verhindert die Bildung von Wolken und Stürmen. Daher hat man einen ungehinderten Blick auf die Merkuroberfläche mit den vielen Kratern, die wegen der fehlenden Erosion noch über Millionen von Jahren unverändert bleiben.

Der Merkur wurde bisher von zwei Raumsonden, Mariner 10 und MESSENGER, besucht. In den Jahren 1974 und 1975 flog die Raumsonde Mariner 10 als erste am Merkur vorbei und fotografierte 45% der Planetenoberfläche. Von März 2011 bis April 2015 erforschte und dokumentierte die Raumsonde MESSENGER den Merkur. Sie war die erste Raumsonde, die den Planeten Merkur umkreiste.

Die Zusammenstellung unten (Abbildung 3) veranschaulicht einen Größenvergleich der vier erdähnlichen (terrestrischen) Gesteinsplaneten. Es zeigt die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars in der Reihenfolge ihrer (nicht maßstäblichen) Abstände zur Sonne. Gesteinsplaneten haben, im Gegensatz zu den Gasplaneten, eine feste Oberfläche.
Abbildung 3: (JHUAPL/JPL/NASA/HAST)     https://en.wikipedia.org/wiki/File:Terrestrial_planet_sizes.jpg
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