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Verleihung der „Jugendfriedenspreise 2019-20“
im Landkreis Limburg-Weilburg unter Corona-BedingungenThema: „Antisemitismus und Rassismus“

Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg hat zum zweiten Mal den „Jugendfriedenspreis“ an junge Menschen (bis 27 Jahre) im Landkreis Limburg-Weilburg verliehen.
In diesem Jahr konnten drei hervorragende Projekte von der Peter-Paul-Cahensly-Schule in Limburg, der Freiherr-vom-Stein-Schule in Hünfelden-Dauborn sowie der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel, mit „Jugendfriedenspreisen“ ausgezeichnet werden. Aufgrund der aktuell anhaltend hohen Infektionszahlen wurden die Preise, im Auftrag von Landrat Michael Köberle, durch Pia Stöckl, Referatsleiterin und Dorothee Valentin, Bildungsreferentin im Jugendbildungswerk des Landkreises Limburg-Weilburg, an den drei Schulen, den Projektverantwortlichen übergeben.

Die Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel durfte sich über den 3. Preis im Wert von 200 Euro freuen. Hier hat sich Isabelle Faust mit ihrem Wahlpflicht-Kurses „Erinnerungskultur“, der bereits im 3. Jahr fest an der Schule installiert ist, erneut mit ihren Schüler*innen auf den Weg gemacht, um das Thema weiter zu vertiefen. Bereits im vergangenen Jahr hat die Schule mit ihrem damaligen Kurs den 1. Preis erhalten. Das neues Projekt „Erforschung jüdischen Lebens in Runkel und Villmar“ befasste sich ebenfalls mit zahlreichen Einzelschicksalen der jüdischen Familien, die in Runkel, aber vor allem in Villmar damals gelebt haben. Zahlreiche Exkursionen vertiefen seit drei Jahren das Thema, so z.B. der Besuch im Limburger Stadtarchiv oder auf dem jüdischen Friedhof in Limburg und im Rahmen eines Rundganges auf den Spuren der Stolpersteine in Limburg. Darüber hinaus wird regelmäßig am 8. Mai zum Jahrestag des Ende des 2. Weltkrieges die Kriegsgräberstätte Runkel besucht, um unter anderem am Sammelgrab für 10 jüdische Menschen, die im sogenannten „rollenden KZ“ der Eisenbahnbaubrigarde in Aumenau stationiert waren und dort bei einem Bombenangriff ums Leben kamen, Blumen niederzulegen.
Durch die Kooperation mit dem Arbeitskreis „Stolpersteine in Villmar“ konnten die Schüler*innen ihr erworbenes Wissen weitergeben und das Projekt „Stolpersteine in Villmar“ mit vorantreiben.
Höhepunkte waren die Gestaltung eines sehr berührenden Gedenkgottesdienstes am 9. November 2019 und die Mitgestaltung der Stolpersteinverlegung des Künstlers Gunter Demnig am 3. Februar 2020. Hierließen die Schüler*innen an jeder Station weiße Luftballons mit den jeweiligen Kurzbiografien der ehemaligen jüdischen Mitbürger*innen in den Himmel steigen, mit der Bitte an den Finder, sich zurückzumelden und seine Gefühle beim Lesen der Schicksale, mitzuteilen.

Landrat Michael Köberle würdigte in seinem Gratulationsschreiben alle drei Projekte als sehr beeindruckend! Sie leisteten einen wertvollen Beitrag für ein respektvolleres und menschlicheres Miteinander in unserem Landkreis. Er bedankte sich für das große Engagement der Projektverantwortlichen und ermutigte diese, damit nicht nachzulassen. Sein Dank galt auch den drei Sponsoren der Preisgelder, der Kreissparkasse Limburg, der Kreissparkasse Weilburg und der Nassauischen Sparkasse, die erneut die Preisgelder gespendet haben.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder die Möglichkeit geben, sich für den „Jugendfriedenspreis 2021-22“ zu bewerben.

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